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Defizite bei der Entsorgung von Leichtverpackungen und Vorschläge für eine erfolgreiche Readjustierung

Die Verpackungsverordnung ist seit ihrem Inkrafttreten vor fast einem Vierteljahrhundert in der Kritik. Von einer Erfolgsgeschichte, wie bisweilen von den Protagonisten behauptet, kann angesichts der aktuellen Entsorgungssituation keine Rede sein. Im Gegenteil, sowohl die Systemakzeptanz der beteiligten Akteure als auch der Systemerfolg sind gering. Die verpflichteten Unternehmen entziehen sich mit maßgeblicher Unterstützung der Systembetreiber ihrer Lizenzierungspflicht. Die Privathaushalte halten die Abfälle nur unzureichend getrennt. Die stoffliche Wiedereinsatzquote ist entgegen einer artifiziell hohen Recyclingquote gering. Die Erfassungsinfrastruktur nutzen die Systembetreiber als Gemeinschaftsgut und lösen damit eine Allmende-Problematik aus. Eine Readjustierung sollte Anreize sowohl beim Befüllungsverhalten der Abfallbehältnisse als auch bei der Generierung marktkompatibler Verwertungsfraktionen setzen. Im Extrem kann zwischen einem konsequent auf Wiedereinsatztauglichkeit getrimmten Weg (sprich: Konzentration der dualen Sammlung auf Hohlkörper) und einer Erweiterung der Verpackungssammlung um sog. stoffgleiche Nichtverpackungen und andere potenziell verwertbare Bestandteile (sprich: trockene Wertstofftonne) unterschieden werden. Die Finanzierungsfrage sollte hiervon losgelöst beantwortet werden.

Since coming into effect almost a quarter of a century ago, the packaging ordinance has been criticized. Considering the present disposal situation, you cannot speak of a success story, as sometimes claimed by the protagonists. On the contrary, there is poor acceptance of the system by the people involved as well as the system as a whole. The obligated undertakings evade their obligation of licensing with substantial support of the system providers. There is only insufficient separation of waste in private households. The material re-utilization quota is low compared to an artificially high recycling quota. The system providers use the collection infrastructure as common pool resource and thus cause a “Tragedy of Commons”. A readjustment should be an incentive for the appropriate attitude filling the waste containers as well as generating market-compatible reprocessing groups. In the extreme, you can differentiate between a solution strictly based on suitability for re-utilization( i.e. concentration of the dual collection on hollow-ware) and an expansion of packaging collections by so-called non-packaging of similar material and other components that can be recycled (i.e. dry recycling bin). The question of financing should be discussed independently thereof.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2014.08.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 8 / 2014
Veröffentlicht: 2014-08-08
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