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Die Rolle von Bildern bei der Führung von kleinen und mittleren Unternehmen

Die moderne Organisation, wie wir sie heute in Form von Unternehmen, Krankenhäusern oder Universitäten kennen, ist noch jung. Es war die industrielle Revolution mit ihren frühen Fabriken, welche die Notwendigkeit „organisationsgerechten“ Verhaltens entstehen ließ. Man war plötzlich darauf angewiesen, gehobene Positionen mit Menschen zu besetzen, die ihr Handeln an Regeln ausrichteten und darüber hinaus imstande waren, solche Regeln auch zu entwerfen und weiterzuentwickeln. Die Menschen der frühen industriellen Revolution waren nämlich nur unter erheblichem Zwang an die nötige Selbstdisziplin zu gewöhnen. Selbst die höheren Stände des 18. und 19. Jahrhunderts boten hier keine Vorbilder. Es bedurfte einiger Generationen, um in den Menschen Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Loyalität zu verankern (KIESER 1995).
Der entscheidende Schritt in die Moderne vollzog sich erst mit MAX WEBER (1864−1920). Er bestand auf einem Übergang von den traditionellen, als unverbrüchlich geltenden Normen – verkörpert etwa durch die Zünfte – zu bewusst geschaffenen, neuen Regeln. Nach WEBER lässt eine solche „gesatzte“ Ordnung ein hohes Maß an Disziplin entstehen, die wiederum Ordnung befördert und so fort. Disziplin sei aber nicht nur äußerer Zwang, sondern auch die innere Einstellung auf einen bestimmten Zweck. Damit diese Zweckorientierung auch funktioniere, müssten die das Verhalten steuernden emotionalen, kognitiven und normativen Strukturen beeinflusst werden. Dies geschieht nach WEBER am zweckmäßigsten dadurch, dass Führung „entsubjektiviert“ wird, wie es in der Bürokratie so eindrücklich der Fall ist. Gehorsam und Disziplin gelten hier nicht mehr einer Person oder Personengruppe, sondern der „rationalen Ordnung“.

Seiten 219 - 232

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