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„Graue Energie“ in Konsumgütern – eine unterschätzte Größe

In der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung werden neben dem Klimaschutz und anderen Leitthemen auch der nachhaltige Konsum thematisiert. Die Bereitstellung von Konsumgütern ist neben dem abiotischen Verbrauchmit Energieaufwendungen verbunden. Der kumulierte Energieaufwand (KEA) ergibt sich aus der Summe der Aufwendung bei der Herstellung, der Nutzung und der Entsorgung [VDI 4600]. Neben der direkten Energieaufwendung bei der Nutzung enthalten Konsumgüter bereits Energierucksäcke aus der Herstellung bzw. der nachfolgenden Entsorgung. In der Öffentlichkeit besteht vor allem im Bereich der Elektro- und Elektronikgeräte ein Bewusstsein hinsichtlich der direkten Energieaufwendung. Weniger im öffentlichen Bewusstsein sind die indirekten Energieaufwendungen. Diese werden häufig auch als „graue Energie“ bezeichnet. Aus Sicht der Energieeffizienz sollte nicht allein der direkte Energieverbrauch von Konsumgütern betrachtet werden, sondern auch die indirekten Energieaufwendungen der Herstellung und Entsorgung. Der Beitrag beleuchtet den Anteil der „Grauen Energie“ u. a. am Beispiel der Lebensmittelproduktion. Bei den Lebensmitteln bestimmen verschiedenste Faktoren den Anteil an grauer Energie. Neben dem Ausgangsmaterial (tierisch, pflanzlich) spielen die Veredelung, der Produktionsort und die Produktionsbedingungen eine wichtige Rolle. So benötigt beispielsweise die Herstellung von Tomaten in einem Treibhaus mehr als 30-mal so viel Primärenergie als eine Freilandtomate.

In its sustainable strategy the federal government sets on the list of main issues also the sustainable consumption, along with the environmental protection. The supply of goods is connected with abiotic consumption and energy expenditure. The cumulated energy expenditure is defined as the sum of energy consumed during the production, usage and disposal phases [VDI 4600]. With other words, the consumer goods cause besides direct energy consumption during usage phase, also indirect energy consumption (energy rucksack or embodied energy) through production and disposal. The public is more aware of the direct energy consumption, especially in the case of electric and electronic devices and appliances. The awareness of the indirect energy consumption is not that much present. This indirect energy consumption is very often defined as embodied energy. From the point of view of the energy efficiency, besides the direct energy consumption, also the embodied energy related to production and disposal should be considered. The article examines the share of embodied energy using the example of food production. In the case of food, there are several factors influencing the share of embodied energy. The location of production, the production conditions as well as the nature of the basic raw material (animal or plant) are playing a very important role. The production of tomatoes in a green house needs more primary energy compared to the production on an opened field.

Seiten 158 - 162

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2011.04.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 4 / 2011
Veröffentlicht: 2011-04-12
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