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Integritäts- und Compliance-Management als Corporate Governance – konzeptionelle Grundlagen und Erfolgsfaktoren

Die Frage nach dem Gegenstandsbereich von Compliance und Compliance-Management – auf den Unterschied werde ich später noch eingehen – scheint mit Blick auf die einschlägigen Wirtschaftsskandale der vergangenen Wochen und Jahre einfach zu beantworten. Die Unternehmen, also deren Organe und Führungsgremien sowie die Mitarbeiter, müssen in ihrem täglichen Geschäftshandeln die rechtlichen, professionellen und unternehmensinternen Spielregeln einhalten. Die verantwortlichen Führungskräfte haben dabei ihre Aufsichts- und Sorgfaltspflichten so wahrzunehmen, dass sichergestellt ist, dass die für das Unternehmen tätigen Personen sich an die anzuwendenden Gesetze und Standards halten. Die Definition dessen, was illegale oder illegitime Handlungen sind und was den erwarteten Aufsichts- und Sorgfaltspflichten entspricht, ergibt sich aus den relevanten öffentlichen und privaten Regulierungen. Diese Unterscheidung zwischen öffentlicher und privater Regulierung in ihrer Tragweite zu verstehen, ist bedeutsam, da sich aus den rechtlichen Regelungen nicht immer eindeutig und spezifiziert ergibt, was vom Management eines Unternehmens im Hinblick auf die soeben erwähnten Pflichten genau erwartet wird. Mit anderen Worten: Die inhaltlichen und operativen Anforderungen an ein effektives Compliance-Managementsystem werden durch unterschiedliche gesellschaftliche Akteure definiert, denen gegenüber unterschiedliche Befolgungspflichten bestehen.

Seiten 15 - 39

Dokument Integritäts- und Compliance-Management als Corporate Governance – konzeptionelle Grundlagen und Erfolgsfaktoren