Ökonomischer Vergleich von Möglichkeiten zur Reduzierung von Kunststoffen im Bioabfall am Beispiel einer offenen Mietenkompostierung

Aus Hygienegründen wird Bioabfall in Haushalten oft in Plastiktüten gesammelt und dann samt den Plastiktüten in die Bioabfallcontainer geworfen. Da Plastik bei der Kompostierung nicht abgebaut wird, führt dies zu einer optischen Verunreinigung des erzeugten Kompostes. Eine Möglichkeit dieses Problem zu umgehen ist, biologisch abbaubare Plastiktüten für die Bioabfallsammlung bereitzustellen. Alternativ sind verfahrenstechnische Maßnahmen zur Ausschleusung der Kunststoffe aus dem Rottegut, z. B. durch Windsichtung, möglich.

In der vorliegenden Arbeit wurde am Beispiel einer offenen unbelüfteten Mietenkompostierung die Kostensituation für die beiden genannten Varianten im Vergleich zum derzeit praktizierten Verfahren untersucht. In Anbetracht der zukünftig steigenden Entsorgungskosten für Restabfälle, spätestens im Jahr 2005, wurde weiterhin eine Kalkulation des damit zu erwartenden Behandlungspreises für Bioabfall durchgeführt.

Durch den Einsatz biologisch abbaubarer Abfallbeutel zur Bioabfallsammlung wären unter den definierten Randbedingungen gegenwärtig und in Zukunft die höchsten Kosteneinsparungen gegenüber dem Verfahren mit Windsichtung des Rottegutes sowie dem derzeit praktizierten Verfahren zu erwarten. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Kosten für die biologisch abbaubaren Abfallbeutel direkt vom Abfallerzeuger getragen werden und nicht im Behandlungspreis enthalten sind. Bei der Einbeziehung der Kosten der Abfallbeutel in den Behandlungspreis wäre aus ökonomischer Sicht dem Verfahren mit Windsichtung des Rottegutes der Vorzug zu geben. Allerdings dürfen bei einer abschließenden Beurteilung andere wichtige Faktoren, wie z. B. die mögliche Einsparung von Sammeltonnen sowie leichtere Kontrollmöglichkeiten auf unerwünschte Inhalte, nicht unberücksichtigt bleiben.

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