Phosphor-Recycling aus Klärschlamm: Nachhaltige Alternative zur Monoverbrennung

65.000 Tonnen Phosphor liegen im deutschen Klärschlamm verborgen – ein enormes Potenzial zur Etablierung einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft sowie eine nachhaltige Sekundärquelle für Phosphor. Bis Ende 2023 müssen deutsche Städte und Gemeinden entscheiden, wie sie den lebenswichtigen und knappen Rohstoff ab 2029 rückgewinnen wollen. Manche Kommunen forcieren dabei die Rückgewinnung aus Klärschlammasche nach einer Monoverbrennung. Andere plädieren für eine umweltschonendere Recycling-Methode, die ohne Transportwege und Einsatz von Chemikalien auskommt. Gerade die nachgelagerte Rückgewinnung stößt vielerorts auf Widerspruch von Umweltverbänden und Bürger:innen. Zu oft wird die Monoverbrennung derzeit als die vermeintlich einfachste und wirtschaftlichste oder gar einzige Rückgewinnungsmethode betrachtet. Die anschließend notwendige und aufwendige Phosphorrückgewinnung wird häufig nicht mitbedacht. Auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele und Richtung nachhaltiger Kreislaufwirtschaft sollten die Kommunen jedoch auf eine langfristig nachhaltige Lösung setzen. Dieser Bericht beleuchtet daher die Vor- und Nachteile der Verfahren im Hinblick auf ökologische, ökonomische und funktionelle Gesichtspunkte und zeigt auf, wie Kommunen eine umweltschonende und effektive Kreislaufwirtschaft in ihren Regionen etablieren können.

65,000 tonnes of phosphorus are hidden in German sewage sludge – an enormous potential for establishing a successful circular economy and a sustainable secondary source of phosphorus. By the end of 2023, German towns, cities and municipalities must decide how they want to recover the vital and scarce raw material from 2029 onwards. Some municipalities strongly favor recovery from sewage sludge ash after mono-incineration. Others advocate a more ecofriendly recycling method that does not need transportation routes and chemicals. It is in particular the downstream recovery in a secondary step that is met with opposition from environmental organizations and residents. At present, mono-incineration is all too often regarded as the easiest and most economical or even the only available recovery method. The need for subsequent, complex and costly phosphorus recovery is often not taken into account. On the path to achieving climate targets and moving towards a sustainable circular economy, however, municipalities should opt for a solution that is sustainable over the long term. This report, therefore, looks at the pros and cons of the processes in terms of ecological, economic and functional aspects and shows how municipalities can establish an environmentally compatible and effective circular economy in their regions.