RecycleWind – Konzept eines Verwertungsnetzwerks für langlebige komplexe Produkte unter Berücksichtigung von Betreiber- und Herstellerverantwortungen am Beispiel von Windenergieanlagen

Gerade bei langlebigen Produkten stellen sich die entscheidenden Fragen zur fachgerechten Umsetzung und Sicherstellung der Verwertungsziele des Kreislaufwirtschaftsgesetzes oft erst nach Jahrzehnten. Am Beispiel von Windenergieanlagen soll gezeigt werden, wie ein dafür sinnvolles Verwertungsnetzwerk gestaltet werden kann. Dabei wird der Fokus nicht nur auf die technischen Punkte gelegt, sondern es werden in einem sozio-technischen Ansatz auch organisatorische Aspekte sowie Verhaltensmuster der Akteure betrachtet.
Die Schwerpunkte des Projekts liegen in der Erforschung und Entwicklung von wissenschaftlich abgesicherten Methoden zur Selbststeuerung von Akteuren in Stoffstromsystemen, der Simulation von möglichen Anwendungen und der Konzeptentwicklung von geeigneten Strukturen eines derartigen Netzwerkes.
Ziel und Inhalt dieses Artikels ist die Darstellung der bisherigen Ergebnisse des Projektes RecycleWind 1.0, die in dem aktuell laufenden Folgeprojekt RecycleWind 2.0 (8/2020 bis 1/2022) weiter vertieft und zur Umsetzungsreife gebracht werden sollen. Dazu werden zunächst die Vorgehensweise im Projekt erläutert und die erarbeiteten Tools dargestellt.
Auf Basis dieser Grundlagen werden Ansätze für eine standardisierte, um die Recyclingaspekte erweiterte Umweltproduktdeklaration (EPD-plus) beschrieben und eine Gütegemeinschaft als Organisation zur gemeinsamen Wahrnehmung der Verantwortlichkeiten durch die Betreiber und Hersteller für das Produktsystem „Windenergieanlage“ entworfen.

Particularly in the case of durable products, the decisive questions regarding the proper implementation and securing of the recycling targets of the „Closed Substance Cycle Waste Management Act“ often only arise after decades. The example of wind turbines will be used to show how a sensible recycling network can be designed for this purpose. The focus will not only be on the technical aspects, but also on organisational aspects and the behavioural patterns of the players in a sociotechnical approach.
The project focuses on the research and development of scientifically validated methods for self-control in material flow systems, the simulation of possible applications and the concept development of suitable structures of such a network.
The aim and content of this article is to present the results to date of the RecycleWind 1.0 project, which are to be further deepened and brought to implementation maturity in the currently running follow-up project RecycleWind 2.0 (8/2020 to 1/2022). To this end, the approach taken in the project is first explained and the tools developed are presented. On the basis of these fundamentals, approaches for a standardized environmental product declaration (EPD-plus), extended to include recycling aspects, are described and a quality association is designed as an organization for the joint perception of responsibilities by operators and manufacturers for the product system „wind turbine“.