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Verpackungen werden immer leichter, aber…
… der steigende Konsum frisst jeden Nachhaltigkeitsfortschritt sofort wieder auf

Über die letzten Jahre und Jahrzehnte sind Verpackungen immer leichter und materialeffizienter geworden. Ob Dose, PET-Flasche oder Glasflacon: Wer in der Branche arbeitet, weiß seit langem, dass die Verpackungsindustrie ihren Materialeinsatz trotz immer leistungsfähiger Verpackungen kontinuierlich und massiv heruntergefahren hat. Dennoch zeigen die Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA), dass jedes Jahr mehr Verpackungsabfall anfällt. Wie lässt sich dieser Widerspruch erklären? Dazu haben fünf Verbände der Branche bei der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung eine Studie in Auftrag gegeben. Sie untersucht unter dem Titel „Entwicklung von Konsumverhalten, Aufkommen und Materialeffizienz von Verpackungen“ den Verpackungsverbrauch privater Endverbraucher von 1991 bis 2020 und schlüsselt ihn nach Materialien, Faktoren und Produktsegmenten auf. Die Ergebnisse wurden zum 8. Tag der Verpackung am 9. Juni 2022 veröffentlicht – und sie haben es in sich. Eine der Kernaussagen: Würden wir heute noch die gleiche Menge an Produkten konsumieren wie 1991, bräuchten wir jährlich 1,7 Millionen Tonnen Verpackungen weniger. Es ist also ein bisschen, wie bei Hase und Igel. Verpackungen werden zwar immer leichter und materialeffizienter, aber unser Konsum frisst jeden Nachhaltigkeitsfortschritt gleich wieder auf. Eine Konsumdebatte scheint unausweichlich.

Over the last few years and decades, packaging has become lighter and more material-efficient. Whether can, PET bottle or glass flacon: Anyone working in the industry has known for a long time that the packaging industry has continuously and massively reduced the use of materials, despite increasingly high-performance packaging. Nevertheless, figures from the Federal Environment Agency (UBA) show that packaging waste is increasing every year. How can this contradiction be explained? To this end, five industry associations have commissioned a study from the Society for Packaging Market Research (Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung). Under the title „Development of consumer behavior, volume and material efficiency of packaging“, it examines the packaging consumption of private consumers from 1991 to 2020 and breaks it down by materials, factors and product segments. The results were published on the 8th Day of Packackaging on June 9 th , 2022 – and they pack a punch. One of the core statements: If we were still consuming the same amount of products today as we did in 1991, we would need 1.7 million tons less packaging every year. So it’s a bit like hare and hedgehog. Packaging is becoming lighter and more material-efficient, but our consumption eats up any progress in sustainability right away. A consumer debate seems inevitable.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2022.10.07
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 10 / 2022
Veröffentlicht: 2022-10-11
Dokument Verpackungen werden immer leichter, aber…