Inhalt der Ausgabe 01/2012
Inhalt
Aufsätze
Der Artikel beschreibt den Verlauf der literalen L2-Entwicklung amerikanischer Deutschlerner bei der Realisierung des Vorfelds. Ergebnis der kontrastiven Lernersprachanalyse im Lernerkorpus Falko ist, dass sich zwar ganz allgemein weniger Wortstellungsfehler im Entwicklungsverlauf nachweisen lassen, aber der Anteil der Vorfeldfehler unter diesen Fehlern im fortgeschrittenen Stadium wieder zunimmt. Bei der Realisierung der Vorfelder konnte durch das Auszählen der Länge gezeigt werden, dass die Vorfelder komplexer werden. In den ausgewerteten kleinen Vorfeldern zeigte sich, dass die formalen Muster zwar ausgebaut werden, die Varianz der syntaktischen Funktionen jedoch nicht erhöht wird.
Der Beitrag demonstriert am Beispiel von machen + Adjektiv-Konstruktionen (etwas deutlich machen, jemanden nachdenklich machen) sprachliche Musterhaftigkeit auf lexikalischer und grammatischer Ebene, die sich in umfangreichen Korpusdaten zeigt. Aus den Ergebnissen wird ein Vorschlag für eine musterbezogene Grammatik- und Wortschatzvermittlung im DaF-Unterricht erarbeitet, der traditionelle Konzepte ergänzen soll.
Der Beitrag stellt die Wichtigkeit kontrollierter Definitionswortschätze in Lernerwörterbüchern heraus. Am Beispiel von drei speziellen Wortschatzgruppen (Synsemantika, Konkreta, hochfrequenter Wortschatz) werden Probleme bei der Anwendung eines reduzierten Definitionsvokabulars aufgezeigt, gleichzeitig jedoch auch Lösungsansätze präsentiert.
Im vorliegenden Beitrag wird auf die heutige Situation von Deutsch als Fremdsprache an einem speziellen Ort – Hongkong – aufmerksam gemacht. Durch die britische Kolonialgeschichte und die Rückgabe an die VR China ist Hongkong zweifelsohne ein interkulturell äußerst interessanter Fall. In der langjährigen britischen Kronkolonie spielte Englisch in den Sektoren der Wirtschaft, der Administration und der höheren Bildung eine dominante Rolle.
Die Veröffentlichung von Elke Montanari, beruhend auf ihrer Dissertation, ist eine der Neuerscheinungen des Jahres 2010, die ich mit großer Intensität gelesen und durch deren Lektüre ich wichtige Anregungen für Forschung und Lehre erhalten habe.
Diskussion von Lehr- und Lernmaterialien
Die Wurzeln des hier zu besprechenden Lehrwerks (LW) (Hg.: Dorothea Lévy-Hillerich, Silvia Serena, Karmelka Bariæ, Elena Cickovska; Arcipelago edizioni, Milano 2009, 346 S., 20,00 €; 2. Aufl. 2010) liegen in einem 1996 in Polen als eine Art Selbsthilfe entstandenen Hochschulprojekt. Es wurde von einer Gruppe von Hochschulpädagogen aus Polen, Tschechien und der Slowakei (seit 1999 auch Frankreich) mit der Absicht entwickelt, zu einer Stabilisierung, fachlichen Grundlegung und Vereinheitlichung von Sprachniveaus und Zielsetzungen des Deutschunterrichts im Hochschulbereich beizutragen.
Rezensionen
Dieses „Handbook of Language Teaching“ ist, wie viele englische Überblicksbücher, ein Werk, das überwiegend die in englischer Sprache verfasste Forschungsliteratur zur Kenntnis nimmt und aufarbeitet.
Ein Topos in vielen sprachgeschichtlichen Einführungen ist die Feststellung, über die deutsche Sprachgeschichte hinweg lasse sich eine generelle Entwicklung weg von einem eher synthetisch hin zu einem stärker analytisch organisierten System beobachten (vgl. als nahezu beliebig gewähltes Beispiel Besch/Wolf 2009: 160f.).
„Chunks für DaF“ ist ein in seiner Art einzigartiger Versuch, verschiedene linguistische, erwerbstheoretische und multimedial-didaktische Ansätze konzeptuell aufeinander zu beziehen, darauf aufbauend eine virtuelle Lernumgebung zu schaffen und zu erproben und diese auch als Forschungsinstrument zum Spracherwerb und zu Lernerstrategien zu nutzen.
Häufig legen Wörterbücher und Grammatiken – wie auch DaF-Lehrwerke – in Bezug auf die Verwendung von Kausalkonnektoren eine Austauschbarkeit nahe, die die nötige „Trennschärfe“ vermissen lässt.
Das Fach Lingua Tedesca (Deutsche Sprache), das Aspekte der germanistischen Sprachwissenschaft, der allgemeinen Linguistik und von DaF umfasst, stellt in der italienischen Germanistik ein noch relativ junges Fach dar, das in seinem nunmehr zehnjährigen Bestehen sowohl in Bezug auf die Forschung als auch die Lehre innerhalb des italienischen Hochschulbereichs ein zunehmend eigenständiges Profil entwickelt hat, wobei stets eine enge Rückbindung an die Germanistik in den deutschsprachigen Ländern feststellbar ist.
Sigmund Kvam ist Professor für deutsche Sprachwissenschaft und Übersetzungswissenschaft an der Hochschule Østfold in Halden/Norwegen. Diese doppelte Verankerung sowohl in der Sprachwissenschaft als auch in der Übersetzungswissenschaft kennzeichnet auch die vorliegende Publikation.
Die studentische Hausarbeit ist an deutschen Universitäten vor allem in geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern eine zentrale Textsorte, deren Beherrschung zu großen Teilen auch über den Studienerfolg entscheidet (vgl. z. B. Ehlich/Steets 2003).
Der vorliegende Sammelband enthält die Beiträge der Tagung „Hochschulische Kommunikation – Kommunikative Prozesse zwischen wissenschaftlichen Anforderungen und didaktischen Notwendigkeiten“, die 2007 in Münster stattfand. Er deckt mit den Themenbereichen „Gesprächskonstellationen“ (5 Beiträge), „Internationalisierung“ (4), „Wissenschaftliches Schreiben“ (5) und „Virtuelle Kommunikation“ (2) ein breites Spektrum an universitären Lehr-Lern-Situationen und aktuellen Entwicklungen im Hochschulbereich ab.
Im vorliegenden Buch wird die interkulturelle Kompetenz behandelt, deren Rolle im Alltag immer häufiger wissenschaftlich untersucht wird. Unter interkultureller Kompetenz versteht man die Fähigkeit, sowohl den Interaktionspartner als auch die Situation bzw. den Kontext einzuschätzen, um darauf flexibel und adäquat reagieren zu können.
Das Buch von Stephan Schlickau stellt sich einer enormen Herausforderung, nämlich der „Darstellung des Spektrums, innerhalb dessen neue Medien gewinnbringend in der Sprach- und Kulturvermittlung einsetzbar sind“.
Bereits seit 1970 ist Ingelore Oomen-Welke an pädagogischen Hochschulen im Bereich der Deutschdidaktik aktiv tätig, zuletzt an der PH Freiburg. Vor allem zu Deutsch als Zweitsprache und Interkulturalität hat sie seitdem zahlreiche bedeutsame Beiträge verfasst und wegweisende Ideen aufgezeigt.
Ergebnisse aus Leistungsmessungen zeigen, dass Kinder und Jugendliche mit Deutsch als Zweitsprache zu den Verlierern des deutschen Bildungssystems gehören. Dies bestätigt die Statistik über Schüler mit Migrationshintergrund, nach der im Jahr 2006 nur 9 % das Abitur, 42 % einen Hauptschul- und 31 % einen Realschulabschluss erreichten.
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