Inhalt der Ausgabe 03/1986
Inhalt
Ansprache
Wir haben uns heute zusammengefunden, um sechs verdienstvolle Persönlichkeiten des politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebens des In- und Auslandes mit dem "Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Preis der Deutschen Demokratischen Republik" auszuzeichnen.
Vortrag
In der öffentlichen Ankündigung des "Deutschen Wörterbuchs" in der "Leipziger Allgemeinen Zeitung" vom 29. August 1838 empfehlen die Brüder Grimm ihr Werk "Kennern und Freunden der deutschen Sprache" und wünschen sich, "daß es auch von Ausländern gebraucht werden könne ... So wird endlich einmal von Deutschen wie von Fremden längst gefühlten Bedürfnis abgeholfen werden".
Aufsätze
Ein erziehungswirksamer Deutschunterricht betrachtet die Entwicklung des fremdsprachigen Könnens der Lernenden nicht als Selbstzweck, sondern als ein gesellschaftliches Anliegen im Dienste der Menschenbildung.
Ein Beitrag zu diesem Thema muß von einer Auseinandersetzung mit Renate Bartschs "Adverbialsemantik" ausgehen, weniger ihrer Ergebnisse als vielmehr der fruchtbaren Diskussion wegen, die ihre Arbeit auslöste und die zu einer wesentlich schärferen Problemsicht geführt hat.
In dem Beitrag "Aktantensätze – Ergänzungssätze – Inhaltssätze" war unter anderem postuliert worden, daß Prädikatsausdrücke (Valenzträger), bei denen Aktantensätze stehen können oder müssen, in drei Gruppen subklassifiziert werden können: (...)
Der vorliegende Beitrag geht auf einen begrenzten Teil der syntaktischen Ebene ein. Wir vergleichen das Objektsprädikativ im Deutschen und im Bulgarischen und bemühen uns dabei, Identitäten oder Differenzen in der syntaktischen und semantischen Funktion dieses Satzgliedes in den beiden Sprachen zu ermitteln.
In den letzten Jahrzehnten erschienen zahlreiche Arbeiten, die sich mit den Pronominalwörtern in Sprachen unterschiedlicher Systeme, darunter auch in den hier betrachteten Sprachen Deutsch und Russich [sic!], auseinandersetzten.
Kennzeichnend für die gegenwärtige Entwicklungsetappe der Fremdsprachenmethodik an pädagogischen Hochschulen in der UdSSR ist die intensive Suche nach Mitteln und Wegen für die optimale Ausbildung der zukünftigen Fremdsprachenlehrer.
Poetische und psychologische Einsichten formuliert Gerhart Hauptmann, wenn er sagt: "Wer den Spieltrieb kennt, weiß, welcher Zauber ihm innewohnt." Dieser Zauber kann ganz praktisch genutzt werden, und zwar für die Erhöhung der Effektivität des FU, hier insbesondere für die Verstärkung der Motivation zur Ausübung sprachlicher Tätigkeiten.
Berichte und Besprechungen
Der Kongreß stand unter dem Motto "Modernes Erlernen von Fremdsprachen – Kompetenz durch Vertrauen". Gastgeber und Teilnehmer (etwa 900 Wissenschaftler und Lehrer aus 39 Ländern) wurden diesem gerecht und trugen dazu bei, neue bzw. modifizierte Erkenntnisse in vielfältigen Diskussionen und Formen zu vermitteln, sowie perspektivische Grundtendenzen des FU zu verdeutlichen.
Vom 3. bis 5. Juni 1985 veranstaltete der Lehrstuhl für Germanistik der Pädagogischen Hochschule Rzeszów eine internationale Konferenz zur Theorie und Praxis der deutsch-polnischen Konfrontation und Translation, an der über 30 Linguisten aus der Volksrepublik Polen, der DDR und der BRD teilgenommen haben. In 19 Referaten wurde eine Vielzahl Fragestellungen dieser Problematik erörtert.
Lauri Seppänen gehört zu den finnischen Germanisten von internationalem Rang. A. Jäntti, der geschäftsführende Redakteur des Bandes, hat aus Anlaß des 60. Geburtstages von Seppänen beträchtliche und ansehnliche Prominenz namentlich der Germanistik als Mitarbeiter an der Festschrift zusammengeführt.
Der Band 53 der "Lunder germanistischen Forschungen" (LgF) enthält die Materialien des 4. Lunder Symposiums, das im Mai 1984 in Röstånga stattfand. Abermals unter dem weitgreifenden Titel "Sprache und Pragmatik" stehend, bietet er einen außerordentlich informativen Einblick in den aktuellen Forschungsstand, die Auseinandersetzung um zentrale wie periphere Begriffe und Konzepte sowie die Diskussion sprachlich-kommunikativer Phänomene in dem doch ziemlich weiten Feld zwischen Sprechakttheorie, Textstrukturierungs-, und Textverarbeitungsprozessen und Ethnolinguistik.
Das vorliegende Buch betrachtet die Ortsveränderung von Dingen, die ein Täter mit Bewegungen der Hand zustande bringt, als Zentrum des Handlungsbegriffes und als Ausgangspunkt für die Untersuchung von Handlungen, die sprachliche Beschreibung solcher Ortsveränderungen "als Kern des facettenreichen Verhältnisses von Sprache und Handlung" (S. 14).
Die Partikeln sind für den Deutsch studierenden Ausländer besonders wichtig, weil sie in der Parole stark frequentiert sind und ihre Position innerhalb des Satzes häufig Schwierigkeiten hervorruft. Sie bilden eine Wortklasse (eine "Restklasse"), bei der man leicht in Verlegenheit gerät, will man sie folgerichtig ins sprachliche System einreihen.
Der Autor stellt sich das Ziel, die gängigen Begriffe der Bezugs- bzw. Grundlagenwissenschaften der Fremdsprachendidaktik Aspiranten und Fremdsprachenlehrern erläuternd in übersichtlich alphabetischer Form vorzustellen.
Zu Sach- und Begriffswörterbüchern wird heute offensichtlich gern gegriffen. Kaum sind sie auf dem Markt, schon sind sie vergriffen. Dem vorliegenden Begriffswörterbuch der Fremdsprachenmethodik, einem Werk zweier den Lesern der DaF nicht unbekannter Fremdsprachendidaktiker aus Bulgarien und der DDR wird es nicht anders ergehen, obwohl der Adressatenkreis nicht allzu groß ist.
Die Broschüre stellt eine begrüßenswerte Ergänzung und Bereicherung des Angebots an fremdsprachenmethodischer Literatur dar, und das vor allem unter dem Gesichtspunkt praxisbezogener Handreichungen für die unterrichtliche Arbeit des Lehrers, im vorliegenden Falle des Russisch-, Englisch- und Französischlehrers.
Der um die Realisierung eines durchgängig in der Fremdsprache geführten Unterrichts bemühte Lehrer des FU Deutsch, des Englisch-, Französisch-, Russisch- und Spanischunterrichts ist um ein beachtenswertes Hilfsmittel reicher: Die "Redewendungen für den Unterricht" sind eine Hilfe, die Unterrichtsstunde nach Möglichkeit einsprachig-fremdsprachig zu gestalten.
R. Aleithe, Die peripheren Sprachmittel des Feldes der Passivität im Russischen in Konfrontation mit dem Deutschen, in: WZ PH Güstrow 2/1982, S. 179ff.;
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