Inhalt der Ausgabe 05/1989
Inhalt
Aufsätze
Das vorliegende Buch (innerhalb der bewährten Reihe der Hochschullehrbücher) stellt sich die Aufgabe, eine "die einzelnen Schulen übergreifende Einführung in die Valenztheorie" vorzulegen; es will "Grundbegriffe einführen, den Entwicklungsstand verdeutlichen und Entwicklungsmöglichkeiten zeigen" (S. 9).
In dreiteiligen Substantivkomposita sind entweder die ersten beiden Komponenten enger verbunden ((AB)C) oder die letzten beiden (A(BC)). Von diesem Verhältnis der Komponenten zueinander und der Komponenten untereinander und zum Kontext hängt die Akzentuierung ab.
Für eine "integrative Sprachwissenschaft" ist es unerläßlich, bei der Beschreibung grammatischer Strukturen deren Intonation zu berücksichtigen. Dementsprechend wird die Prosodik zunehmend und mit Recht als syntaktische Teildisziplin verstanden.
Das Problem der Bestimmung von Stilen (einschließlich Aussprachestilen) gehört seit geraumer Zeit ins Zentrum des Interesses der Linguisten und ist eine Schlüsselfrage, von deren Lösung eine Reihe anderer Probleme abhängig ist. Die Bestimmung der Zusammenhänge am realen Stoff mit den Soziostrukturen eröffnet eine neue Möglichkeit für die Lösung dieser Frage und ist aufs engste mit der Neuorientierung des Phonetikunterrichts verknüpft.
Ausgehend von der Notwendigkeit, sprachliche Leistungen zu bewerten, und den in der Praxis des FU diesbezüglich anzutreffenden Widersprüchen, werden unter Bezug auf das Wesen des Sprachgebrauchs Kriterien für die Ermittlung komplexer sprachlicher Leistungen vorgeschlagen. Bei Beachtung der dialektischen Einheit von Inhalt und Ausdruck und der Funktionsgleichheit der produktiven Sprachtätigkeiten haben die Ermittlungskriterien sprech- und schreibsprachliche Besonderheiten des Leistungsvollzugs zu berücksichtigen. Überlegungen zur Bewertung sprachlicher Teilleistungen schließen den Beitrag ab.
Die unterrichtliche ZieIstellung für die Sprachtätigkeit Schreiben im Rahmen des "Lehrprogramms" besteht für alle Universitäten, Hoch- und Fachschulen der DDR in folgender allgemeiner Anforderung: "Abfassen von Texten, die für das jeweilige Fachgebiet typisch sind (Bericht, Mitteilung, Beschreibung, Erörterung u. a.), gegebenenfalls mit Hilfe von Nachschlagewerken".
Das Lesen ist – wie jede andere sprachlich-kommunikative Tätigkeit – in eine übergeordnete Tätigkeit des Menschen eingebettet. Die Leseaufgabe als Anforderung, eine bestimmte Lesehandlung zu vollziehen, richtet sich auf die Realisierung des Ziels dieser Tätigkeit.
Der studienbegleitende Deutschunterricht an den Hoch- und Fachschulen der DDR ist weitgehend fachsprachlich ausgerichtet. Das geht auch aus dem Lehrprogramm hervor, das dieser Ausbildungsstufe zugrunde liegt und in dem gefordert wird, daß im Unterricht bis zu 75 % Fach- und wenigstens 25 % Allgemeinthematik (Politik, Ökonomie, Kultur) behandelt werden sollten.
Vf. untersucht, wie Lehrmaterialien effektiver zu einem schülerorientierten kommunikativen FU beitragen können hinterfragt kritisch die tradierte Vorstellung von Lehr- und Lernprozessen nach dem Muster "Darbietung-Verarbeitung-Transfer" und stellt die Position von Transferphasen in Lehrwerken dar, die, ausgehend von Einsichten vor allem aus Sprachlern- und Motivationsforschung, problematisiert wird. Die Vorstellung zweier Lehrwerke, die den Schüler stärker zur aktiven Mitarbeit zu motivieren versprechen, liefert Ansätze , die auf die Notwendigkeit einer Überprüfung der Funktion von Lehrwerken, ihres Stellenwertes im FU und der ihnen zugrundeliegenden Struktur verweisen.
Subjektive Theorien als Ausdruck individuell erworbener Auffassungen werden bezüglich der drei Grundhypothesen des Fremdsprachenerwerbs (Kontrastiv-, Identitäts-, Interlanguagehypothese) analysiert. Der deutliche Zusammenhang zwischen den subjektiven Theorien und dem Handeln
von Lehrenden/Lernenden sollte stärker bei der Auswahl von Lehr-Lern-Materialien, der Weiterbildung von Lehrern u. a. m. berücksichtigt werden. Eine Nutzung subjektiver Theorien als sinnvolle Ergänzung bestehender Ansätze verspricht eine Belebung unterrichtlichen Handelns.
Die Forderung, Lexik in der Einheit von Form, Bedeutung und Funktion zu vermitteln, impliziert die Textgebundenheit von Lexikerwerbsprozessen.
Für den 22./23. November 1988 hatte das Kultur- und Informationszentrum der DDR in Warschau zu einer Konferenz eingeladen. Teilnehmer waren neben Historikern Hochschullehrer, Lektoren und Assistenten, die an Universitäten und Hochschulen der VR Polen und der DDR Landeskunde (LK) im Rahmen der Fremdsprachenausbildung Deutsch unterrichten.
Das im Vorwort unter Bezugnahme auf eine Lehrerbefragung motivierte Unternehmen, in dieser bewährten Reihe dem Infinitiv im Deutschen, seiner Verwendung und unterrichtlichen Behandlung eine selbständige Publikation zu widmen, muß uneingeschränkt begrüßt werden, schon weil diese grammatische Erscheinung nicht allein Lehrschwierigkeiten, sondern auch Lern- und Verwendungsschwierigkeiten in sich birgt.
Gedichte mit ihrer unüberschaubaren Vielfalt an Inhalten und Formen gehören inzwischen zum festen Textfundus eines kommunikativ orientierten FU, weil es nunmehr eine gesicherte Erkenntnis ist, daß ihr Einsatz nicht nur stimulierend und auflockernd wirkt, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung der Lernenden zu befördern vermag und einen Beitrag zur Ausbildung ihres sprachkommunikativen Könnens leisten kann.
Berichte und Besprechungen
Am 17. und 18. Oktober 1988 veranstalteten das Lektorat für deutsche Sprache und Literatur beim Kultur- und Informationszentrum der DDR in Budapest und das Landespädagogische Institut (OPI) die X. Deutschmethodikertagung der UVR.
Das vorliegende Hochschullehrbuch ist gedacht für die Aus- und Weiterbildung von Deutschlehrern in der DDR und versteht sich als "eine erste Einführung für Studenten des ersten und zweiten Studienjahres vorwiegend des Lehrerstudiums" (S. 15).
Den Entwicklungstendenzen in der Gegenwartssprache wird sowohl in der Praxis des Sprachunterrichts als auch in der sprachtheoretischen Diskussion wachsende Aufmerksamkeit gewidmet.
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