Inhalt der Ausgabe 02/1983
Inhalt
Aufsätze
Vom 17.12.1981 bis 19.12.1981 fand in Siegmundsburg/Thüringen eine Arbeitstagung zur o. g. Thematik statt, die vom Lehrstuhl für Vergleichende Sprachwissenschaft der Humboldt-Universität inhaltlich vorbereitet und in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Deutsch als Fremdsprache der Friedrich Schiller-Universität Jena durchgeführt wurde.
Zweifellos haben Persönlichkeitseigenschaften wie z. B. die Fähigkeit der Selbsteinschätzung, Introvertiertheit versus Extravertiertheit, soziale Angepaßtheit etc. entscheidenden Einfluß auf die Lernergebnisse beim Erwerb einer/mehrerer Fremdsprachen (FS).
Traditionell werden in der Germanistik zur Gruppe der Kausaladverbialien die eigentlich kausalen, die konsekutiven, die konditionalen, die konzessiven und die finalen Adverbialien gerechnet, dabei kommt es immer wieder zu Überschneidungen der einzelnen so etikettierten Bereiche. Die hier verwendeten Begriffe hängen eng mit dem philosophischen Begriffs- und Methodenapparat zusammen. Nun wäre es wohl zweifellos verfehlt anzunehmen, daß im täglichen Sprachgebrauch nach der in dieser Wissenschaft angestrebten Exaktheit verfahren würde.
Der Beitrag geht von einem zu engen und einem zu weiten Verständnis der Beziehungen zwischen Sprachunterricht und LK aus, erörtert einige theoretische Probleme „landeskundlicher Sprachwörterbücher“ und diskutiert unterschiedliche Standpunkte im Hinblick auf die Ziele und das Objekt der LK als Lehrfach und der LK als integriertem Bestandteil des FU. Er fragt schließlich danach, ob und in welcher Weise die LK eine „integrative Wissenschaftsdisziplin“ sein kann und ob eine Stratiftzierung innerhalb der LK möglich und sinnvoll ist.
Der Artikel stellt sich die Aufgabe, Fragestellungen zur fremdsprachigen Rezeption belletristischer Texte in den Vordergrund zu rücken. Literarisches Beispiel ist eine Erzählung, anhand der Probleme des Charakters lk. Lexik, Möglichkeiten ihrer Dekodierung und ihre Funktion im literarischen Gesamttext erörtert werden. Des weiteren wird auf die Bedeutsamkeit des sprachlichen und außersprachlichen Kontextes bei der Dekodierung lk. Lexik aufmerksam gemacht. Die verschiedenen Untersuchungsergebnisse werden zum Teil aus der Auswertung einer empirischen Studie gewonnen.
Die Frage „Sprechen Sie Deutsch?“ als Titel zweier Fernsehsprachkurse aus der Deutschen Demokratischen Republik mit insgesamt 66 Lektionen wurde seit Beginn der 70er Jahre interessierten Zuschauern in vielen Ländern gestellt. Auf allgemeinen Wunsch der Teilnehmer begann man vor einigen Jahren mit der Erarbeitung und Produktion einer Fortführung dieser Serie, die den Titel „Willkommen in der DDR“ trägt.
Ausgehend von den Voraussetzungen für konfrontative Untersuchungen, werden 10 phonologische und phonetische Komplexe (1. Phoneminventar, 2. distinktive Merkmale, 3. Varianten, 4. Assimilation und Neutralisation, 5. Kombination und Distribution, 6. Silbentrennung, 7. Häufigkeitsangaben, 8. Phonem-Graphem-Beziehungen, 9. Intonation, 10. Allgemeine phonetische Merkmale) und ihre Bedeutung im Hinblick auf den Erwerb des Deutschen durch Spanischsprechende erläutert. Es folgen Ausführungen zu Schwierigkeiten und Grenzen phonologischer und phonetischer Konfrontationen.
Vf. setzt sich für die Sensitivierung der phonetischen und phonematischen Hörfähigkeit im FU ein. Eine einseitig auf die Korrektur der Artikulation ausgerichtete Sprecherziehung, die die auditive Seite vernachlässigt, könne nur Teilerfolge erzielen. Es wird dargelegt, daß die Erwartungen, die in ein verstärktes Hörtraining gesetzt werden, nicht einhellig positiv sind, daß aber weitgehende Einigkeit darüber herrscht, daß stabile fremdsprachige Hörmuster für eine perfekte Fremdsprachenbeherrschung vorausgesetzt werden müssen.
Dieser Artikel ist einem zentralen Problem der Anfangsetappe des Unterrichts gewidmet – dem Sprachgehör und seiner Rolle im Prozeß der Entwicklung fremdsprachiger Artikulation. Ungeachtet seiner Aktualität fand dieses Problem bis jetzt noch nicht die ihm gebührende Beachtung in der methodischen Literatur sowie in der Unterrichtspraxis.
In diesem Artikel soll über eine im Entstehen begriffene deutsche Grammatik für schwedische Universitätsstudenten berichtet werden. Mit diesen Vorüberlegungen wollen die Verfasser – Birger Sundqvist und Folke Freund (Universität Uppsala) – einmal ihre methodologischen Positionen überdenken, zum andern Fachkollegen über ihr Projekt informieren, in der Hoffnung, Kritik und Anregungen hervorzulocken, die ihr mehrjähriges Unternehmen befruchten könnten.
Berichte und Besprechungen
Die vorliegende allgemeine Methodik des FU behandelt theoretische und praktische Probleme des FU Englisch, Deutsch und Französisch an allgemeinbildenden Schulen.
Ungarische Studenten stoßen beim Erlernen der deutschen Präpositionen auf große Schwierigkeiten. Zwar haben auch die ungarischen Affixe und Postpositionen, die den deutschen Präpositionen entsprechen, jeweils mehrere Bedeutungen oder Funktionen. Aber diese sind anders gebündelt als im Deutschen. Die Interferenzen, die sich daraus ergeben, erschweren die Aneignung der jeweils anderen Sprache.
Die Vf., die seit mehr als 10 Jahren durch ihre Arbeiten zur Phraseologie international bekannt ist, legt mit dem vorliegenden Buch eine Veröffentlichung vor, die als Lehrbuch für Studenten der Fakultäten für deutsche Sprache in der UdSSR gedacht ist. Gegenstand des Buches sind die festen Wortkomplexe (FWK), die Objekt der Phraseologie als linguistischer Teildisziplin sind. Teil I ist den FWK im System, Teil II ihrem Funktionieren in der Rede und in verschiedenen Textsorten gewidmet.
Es sei vorweg gesagt: „Deutsch komplex“ ist für den Intensiv-Lehrgang konzipiert, der dem Bedingungsgefüge des FU Deutsch entspricht, wie es am Herder-Institut der KMU (in der Regel) zur einjährigen Vorbereitung auf ein Hoch- bzw. Fachschulstudium gegeben ist „Deutsch komplex“, bestehend aus den sechs Teilen „Allgemeinsprache“ (488 S.), „Mathematik“ (452 S.), „Physik“ (456 S.), „Biologie“ (268 S.), „Chemie“ (etwa 350 S.) und „Gesellschaftswissenschaften“ (etwa 450 S., in Vorbereitung) ist die Lehrbuchgrundlage, auf der die ausländischen Studierenden in den für die Studienrichtung wichtigen Fächern auf das erforderliche sprachliche Niveau gebracht werden sollen.
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