Inhalt der Ausgabe 05/1982
Inhalt
Nachruf
Am 23. März 1982 verstarb nach schwerer Krankheit Professor Dr. phil. habil. Olga I. Moskalskaja, Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der UdSSR und Leiterin des Lehrstuhls für deutsche Grammatik und Sprachgeschichte am Moskauer Staatlichen Pädagogischen Fremdspracheninstitut „Maurice Thorez“.
Aufsätze
Der fortschreitende Ausbau internationaler Kontakte in Politik, Wirtschaft, Kultur usw. bedingt eine konsequente Orientierung des modernen Fremdsprachenunterrichts (FU) auf reale Kommunikationsbedingungen. Das Streben nach der kommunikativen Kompetenz als Endziel des FU setzt nicht nur das Beherrschen der jeweiligen Sprachtechnik (die sprachliche Kompetenz der Lernenden) voraus, sondern auch die Aneignung einer sehr großen Menge außersprachlicher Information, die für die adäquate Kommunikation und gegenseitige Verständigung unentbehrlich ist, da letztere ohne eine grundsätzliche Identität der wichtigsten Kenntnisse der Kommunikationspartner über die Umwelt unerreichbar ist.
Vom 3.–7. Dezember 1981 fand an der Karl-Marx-Universität Leipzig eine wissenschaftliche Tagung der Germanistenkommission DDR-UdSSR statt, mit deren Vorbereitung und Durchführung das Herder-Institut beauftragt war; das Thema dieser Tagung lautete: „Zur Optimierung des Verhältnisses von Lehrfach Landeskunde und Vermittlung landeskundlicher Kenntnisse im Sprachunterricht bei der Ausbildung von Germanisten und Deutschlehrern in sozialistischen Ländern“.
Das Interesse der Theorien, die sich mit der Erscheinung Valenz auseinandersetzen, wandte sich zunächst aus leicht verständlichen Gründen dem Verb zu als satzstrukturierender Dominante. Gleichzeitig wurde ständig wiederholt, daß Valenz nicht ausschließlich dem Verb zuzuerkennen sei, sondern auch dem Substantiv sowie allen „vollbedeutenden“ Wortarten.
Für den Deutsch lernenden Ausländer stellt sich immer wieder die Frage nach der Ursache des sog. fremdländischen Akzents. Neben artikulatorischen Mängeln sind vor allem Abweichungen in der Intonation zu nennen, d. h., die Melodieführung entspricht nicht den deutschen Intonemen, und zum anderen Abweichungen in der Anwendung der geschwächten Lautformen des Deutschen. Beide Abweichungen stehen derart miteinander in Wechselwirkung, daß eine nicht gebräuchliche volle Form zwangsläufig eine Veränderung der Intonation beim Studierenden nach sich zieht.
Ein typisches Merkmal der heute in unseren Schulen und Hochschulen vorherrschenden fremdsprachendidaktischen Modelle ist eine Untetschätzung des analytischen Kodes und seiner Rolle für die aktive Sprachbeherrschung. Psycholinguistische Untersuchungen lassen jedoch immer deutlicher erkennen, daß die traditionelle Einteilung der fremdsprachigen Fertigkeiten in passive (nur perzeptive) und aktive (perzeptive und produktive) weitergeführt werden und den analytischen Kode erfassen sollte.
Auf die Frage, in welchen Fällen der Laut [ŋ] gesprochen wird, gibt das „Wörterbuch der deutschen Aussprache“ folgende Antwort: „[ŋ] wird gesprochen [...].“
Das Motiv für den vorliegenden Artikel ist in der Tatsache zu suchen, daß grundsätzliche Aspekte der Thematik noch weitgehend unbearbeitet sind, aber sowohl für die Theorie der Sprachtätigkeit als auch für Autoren von Lehrbüchern und Fremdsprachenlehrer Bedeutung haben.
Gegenüber der Ausbildung von Germanistikstudenten in nichtdeutschsprachigen Staaten wird das kommunikative Können ausländischer Studenten in der DDR durch objektive Faktoren der zielsprachigen Umgebung in der Regel viel rascher entwickelt.
Zu den Problemen der Ausbildung ausländischer Germanisten und Deutschlehrer sind in den letzten Jahren richtungweisende Publikationen erschienen. Generelle theoretische und praktische Fragen ihrer Weiterbildung wurden dagegen weniger in der Fachpresse diskutiert.
Berichte und Besprechungen
Am 12. und 13. November 1981 fand in Zusammenarbeit zwischen dem Wissenschaftsbereich Anglistik/Amerikanistik der Sektion Sprachwissenschaft und dem Institut für Fremdsprachen der FSU Jena ein Kolloquium statt, das sich mit Fragen der Effektivierung des FU unter besonderer Berücksichtigung der Funktion des Textes beschäftigte. Es stellte die Fortsetzung des 1979 durchgeführten Kolloquiums zu Fragen der Textrezeption dar (vgl. WZ der FSU Jena, GSR, 6/1980: Linguistische und methodische Fragen der Textrezeption).
Am 11. und 12. März 1982 fand an der Pädagogischen Hochschule Erfurt eine „Weiterbildungsveranstaltung für Lehrkräfte auf dem Gebiet Grammatik/Lexikologie/Orthographie an den Universitäten und Hochschulen der DDR“ statt.
Diese „allgemeine Fremdsprachenmethodik“ bzw. „Didaktik des Fremdsprachenunterrichts“ ist eine Gemeinschaftsarbeit führender sowjetischer Methodiker unter der Leitung von A. D. Klimentenko und A. A. Miroljubov. Sie stellt sich das Ziel, den im letzten Jahrzehnt in der UdSSR erreichten Erkenntnisstand der Fremdsprachenmethodik und der mit ihr korrespondierenden Wissenschaften in Form der Darstellung theoretischer Grundlagen und Probleme dieser Disziplin aufzuarbeiten und für die Entwicklung spezieller Methodiken, Lehrprogramme, Lehrbücher, Unterrichtshilfen und Unterrichtsmittel nutzbar zu machen. Damit stellt sie Grund- und Umsetzungsfragen zur Diskussion.
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