Inhalt der Ausgabe 04/2007
Inhalt
Aufsätze
Korpuslinguistik als linguistische Disziplin spielt in der englischsprachigen Forschung, insbesondere in der Lexikographie und in der Tradition des Kontextualismus von Firth, bereits seit langem eine Rolle (vgl. u. a. Biber/ Conrad/Reppen 1998; McEnery/Wilson 1996; Sinclair 1991; Svartvig 1992). Vor allem das COBUILD Project (Sinclair 1987) lieferte wichtige Impulse für die Lernerlexiko- und -grammatikographie und darüber hinaus für die Lehrwerkentwicklung in English as a Foreign Language (EFL). Die germanistische Linguistik und das Fach Deutsch als Fremdsprache haben erst in jüngster Zeit angefangen, sich mit korpuslinguistischen Methoden in der Beantwortung ihrer Fragestellungen auseinanderzusetzen.
Nach vorherrschender Meinung tritt die Abtönungspartikel (im Folgenden: AP) ja im Kontext zweier Satztypen auf: in Aussage- und in Exklamativsätzen. Helbig (vgl. 1994: 165ff.) unterscheidet diese Vorkommen als ja1 und ja2:
(1) Er hat ja eine große Familie zu versorgen.
(AP in Aussagesätzen = ja1)
(2) Du bist ja ganz nass! / Die Suppe ist ja heiß!
(AP in Ausrufesätzen = ja2)
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Beschreibung von Lexik und Grammatik auf der Basis des Frame-Semantik-Konzepts, und zwar speziell im Hinblick auf die kontrastive Untersuchung des Sprachenpaares Deutsch – Koreanisch.
Die 1999 erstmals veröffentlichte „Grammatik in Feldern“ von Joachim Buscha et al. (im Folgenden zitiert nach dem unveränd. Nachdr. 2002) ist eine Besonderheit unter den Übungsgrammatiken. In radikaler Abkehr von herkömmlichen Grammatikkonzepten will die Feldergrammatik von den Funktionen der Sprache ausgehen statt von den formalen Paradigmen; sie fasst die sprachlichen Strukturen zu „Feldern“ zusammen, die aufgrund funktionaler Gemeinsamkeit bestimmt werden, und setzt sich u. a. zum Ziel, die „Nuancenkompetenz“ der Lehrenden im konkreten Sprachgebrauch zu fördern (zur Konzeption vgl. Freudenberg- Findeisen 1999; 2000; ferner Hennig 2001: 78–85).
Das Problem der derzeitigen Debatte um den Begriff „Autonomie“ in der Fremdsprachendidaktik (im Folgenden: FSD) besteht in unserer Sicht darin, dass eine historisch-philosophische Grundlegung fehlt und viele Autoren aus ihrer eigenen Erfahrung, vermischt mit unreflektierten theoretischen Versatzstücken, einen eigenen Begriff für die FSD herleiten (vgl. Kritik von Schmelter 2004).
Diskussion von Lehrmaterialien
Im Hause Langenscheidt sind im Lauf des letzten Jahres einige Werke erschienen, die sich – auf die eine oder andere Weise und für die eine oder andere Zielgruppe – dem Erwerb, der Festigung und Wiederholung der grammatischen Strukturen in der Grundstufe, also in den Niveaustufen A1, A2 und B1, widmen.
Miszelle
Die vorliegenden Ausführungen sollen einige Interferenzprobleme besprechen, mit denen kamerunische Deutschlerner am häufigsten konfrontiert sind. Die angeführten Beispiele wurden aus Texten (Hausaufgaben, Klausuren u. a.) von Lernenden des ersten Jahrgangs in der Deutschabteilung der Universität Jaunde I zusammengetragen. Ziel des Beitrags ist es, aufzuzeigen, wie sich Französisch als Ausgangssprache generell auf das Lernen des Deutschen auswirkt.
Rezensionen
Das in den letzten Jahren erwachte Interesse an der Korpuslinguistik führte zu einer Vielzahl von neueren empirischen Forschungsarbeiten auch im Bereich der germanistischen Linguistik. Wollte man bislang mit digitalen Korpora in der akademischen Lehre arbeiten, war man auf englischsprachige Fachliteratur angewiesen.
Es gab Zeiten, in denen man sich von der Idee einer einheitlichen deutschen Standardsprache leiten ließ, die sowohl der germanistischen Linguistik als auch dem DaF-Unterricht als Orientierungspunkt diente. Diese Zeiten scheinen endgültig vorüber zu sein. Seit den 1980er Jahren wird immer mehr der Plurizentrizität des Deutschen Rechnung getragen und man freundet sich mit dem Zusammenleben dreier gleichwertiger nationaler Standardvarietäten an. Das 40. Jahrbuch des IDS, das die Vorträge der 40. Jahrestagung des Instituts (9.–11.3.2004) zusammenfasst, legt nun den einheitlichen Standardbegriff ganz ad acta.
Das vorliegende Jahrbuch dokumentiert die Beiträge der 41. Jahrestagung des IDS zu dem gleichnamigen Thema. Die Hg. begründen die Wahl des Themas damit, dass „auch nach vier Jahrzehnten Textlinguistik […] die Sprachwissenschaft noch zu wenig über Text weiß“, dass andererseits „in der Kommunikations- und Informationsgesellschaft […] der Umgang mit Texten eine kaum zu überschätzende Rolle spielt: in der Ausbildung, im Berufsleben und im Alltag“ (VII).
Sara Hägi legt mit ihrem Buch (ihre Dissertation aus dem Jahr 2005 an der Universität Duisburg-Essen) eine Arbeit vor, die sich einem sehr aktuellen Thema in der Diskussion um Inhalte des Unterrichts Deutsch als Fremdsprache widmet: Welche Sprache – oder besser: welche Varietäten des Deutschen – soll man lehren? Im Zentrum ihrer Arbeit stehen dabei die nationalen Standardvarietäten. Diese werden aus fachlinguistischer Perspektive in ihren Formen und Funktionen beschrieben sowie aus der Perspektive des DaF-Unterrichts auf ihre Integrierbarkeit hin untersucht.
Die Lexikologie im Allgemeinen sowie die Wortbildung, die den Schwerpunkt des vorliegenden Buches darstellt, gehören zu den aktuellen und interessanten Fragestellungen, mit denen sich nicht nur Sprachwissenschaftler, sondern auch Deutschlehrer und Deutschstudierende ständig auseinandersetzen müssen. Der Bereich der Lexikologie und vor allem der der Wortbildung unterliegen einer starken Tendenz zu Veränderungen. Das vorliegende Buch wurde als eine kompakte Einführung in die Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache konzipiert und richtet sich im Prinzip an slowakische Deutschlehramtsstudenten sowie Deutschlehrer in der Praxis.
Mit dieser Publikation als Nr. 1 einer geplanten Reihe wird ein längerfristiges Projekt angekündigt, mit dem an einer weiteren europäischen Einrichtung, der Wirtschaftsuniversität Kopenhagen, die mit der Hochschulausbildung von Übersetzern und Dolmetschern verbundene Wissenschaft auch in ihrer Außenwirkung etabliert wird.
Ziel der Arbeit ist die Beantwortung der Frage, ob und inwieweit der Einsatz des Internets im Fremdsprachenunterricht zu einem nachhaltigen „Wandel der Lernkultur“ im Fremdsprachenunterricht beitragen kann. Um es gleich vorwegzunehmen: Auch Pfeiffer bestätigt die Einsicht, dass das Internet im Fremdsprachenunterricht „nicht den großen Schritt vorwärts darstellt“, dass es aber wesentlich zur Unterstützung eines guten (d. h. bei Pfeiffer: kommunikativgebrauchsorientierten, konstruktivistischen und handlungsorientierten) Fremdsprachenunterrichts beitragen kann, wenn die medienspezifischen Charakteristika des Internets (s.u.) genutzt werden – was in der Mehrzahl der Fälle leider keineswegs getan wird.
Ende Februar 2005 wäre Wolfgang Steinitz 100 Jahre alt geworden. Im Jahr 2005 gingen viele Veranstaltungen und eine Biographie den Schicksalen dieses „deutschen Bildungsbürgers und jüdischen Kommunisten“, dieses großen Sprachwissenschaftlers, Volkskundlers, Wissenschaftspolitikers und -organisators nach.
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