Inhalt der Ausgabe 04/1999
Inhalt
Aufsätze
Im Kontext dessen, daß die Bedeutung des Schreibens im FU in den letzten Jahren zunehmend höher geschätzt wird, wird die Auffassung vertreten, daß dabei nicht nur das funktionale Schreiben, sondern als wesentliche Ergänzung auch das kreative Schreiben einzubeziehen ist. Trotz bestimmter Einschränkungen und entgegen Skepsis und Mißverständnissen sprechen dafür nicht nur subjektive, motivationale Erfahrungen der Lernenden, sondern auch die vielfältigen möglichen Wechselwirkungen zwischen kreativem Schreiben und anderen produktiven wie rezeptiven Sprachhandlungen im FU.
Die pädagogische und soziale Interaktion im Fremdsprachenunterricht wird durch verschiedene Diskursebenen bestimmt. Anhand einiger aktueller Fremdsprachenlerntheorien wird diskutiert, in welchem Maße diese Interaktion zum schulischen Fremdsprachenerwerb beitragen kann. Das Thema wird mittels transkribierter Ausschnitte von Tonbandaufnahmen aus unterschiedlichen DaF-Unterrichtsstunden konkretisiert.
Die Regelbildung zu den Kategorien Genus (Artikelwahl), Deklination (im Singular) und Pluralbildung bei deutschen Substantiven wird in drei Stufen vorgenommen. Zunächst wird eine Hauptregel gebildet, die die meisten Substantive umfaßt. Davon abweichende Substantive werden zum einen in Merkmalsklassen (systematische Abweichungen nach je einem morphologischen oder semantischen Merkmal) vereinigt. Zum anderen werden danach übrigbleibende Substantive (möglichst exhaustiv) in geschlossenen Listen erfaßt. Dieses Vorgehen wird an umfangreichem Sprachmaterial demonstriert.
Die Erscheinung Rederhythmus wird zum einen vom theoretischen wie vom unterrichtspraktischen Standpunkt aus, zum anderen interdisziplinär (phonetisch, syntaktisch, psycholinguistisch) betrachtet. Auf der Grundlage einer Bestimmung der "rhythmischen Einheit" als Minimaleinheit der Klangsprache werden rhythmische Parameter mit phonostilistischer Funktion in Monologen/ Überlegungen, Märchentexten und Texten der schönen Literatur demonstriert und Schlußfolgerungen für die Didaktik des FU entwickelt.
Nach einer Darstellung unterschiedlicher Begriffsbestimmungen zum Rhythmus werden Vorschläge zur Arbeit am Rhythmus im Phonetikunterricht gemacht. In den kommunikativ orientierten Unterricht sollten Methoden sprecherzieherischer Arbeit einbezogen werden, die über das oberflächliche Trainieren der fremden Laut- und Intonationsmuster hinausgehen und statt dessen nach Steuerungsmöglichkeiten für Wahrnehmungs- und Verknüpfungsfähigkeiten in der Fremdsprache suchen.
Diskussion von Lehrwerken
Umfragen zufolge sind die Lerner im Fortgeschrittenenunterricht zwischen 16 und 40 Jahren alt. Es kann sich dabei um ein Au-Pair-Mädchen handeln, um eine Studentin nach dem Abitur, die in Deutschland studieren will, oder auch um einen Computerspezialisten, der in einem deutschsprachigen Land lebt und seine Sprachkenntnisse verbessern will. Weit also gehen die Interessen und Bedürfnisse der Teilnehmer in der Mittelstufe auseinander und auch die Art und Weise, wie die Lerner eine Sprache lernen und bisher gelernt haben.
Zu reden ist hier von einem Lehrbuch (Roche, Jörg Mattbias /Webber, Mark Joel (1995): Für- und Widersprüche. Ein integriertes Textbuch für Colleges und Universitäten), das Spracharbeit auf gehobenem Mittelstufenniveau mit einer textorientierten, vertiefenden Einführung in bestimmte gesellschaftliche, historische, politische und kulturelle Themenbereiche der deutschsprachigen Länder verbindet und dabei weitgehend kulturkontrastiv-interkulturell vorgeht.
Rezensionen
Die am Institut für deutsche Sprache entstandene Grammatik der deutschen Sprache (GDS) wurde von einem Autorenkollektiv verfaßt, zu dem außer den oben genannten Hauptautorinnen auch folgende MitarbeiterInnen des Instituts zählen: Joachim Ballweg, Ursula Brauße, Eva Breindl, Ulrich Engel, Helmut Frosch, Ursula Hoberg, Klaus Vorderwülbecke.
Gegenstand der vorliegenden Monographie ist vorrangig die erste der folgenden Fügungen mit bekommen/ kriegen/ erhalten und Perfektpartizip: 1. Er bekam/ kriegte/ erhielt dann den Titel aberkannt. (1, "bekommen-Passiv", kurz: "B-Passiv"); 2. Das kriege ich nicht mehr eingekauft. (13, "resultative kriegen/ bekommen-Verbindung"); 3. Dieses Material bekam ich schön geordnet. (13, "bekommen etc. als Vollverb [...]+Objekt+ Partizip 2 als Objektsprädikativ").
Das vorliegende Buch versteht sich als Ergänzung und Erweiterung der Duden-Grammatik (51995), die sich ihrerseits (seit 41984) "aus der engen Bindung an die inhaltbezogene Grammatik" gelöst hat.
Die vorliegende (aus einer Dissertation in Tübingen hervorgegangene) Monographie wendet sich mit den Partizipien einem Problemfall der linguistischen Klassifikation zu ("zwischen" Verb und Adjektiv, "zwischen" Flexion und Wortbildung).
Bei der Vielfalt der in den letzten Jahren zum Thema "Phraseologie" veröffentlichten Arbeiten stellen Wörterbücher, die sich die ideographische Darstellung zum Ziel setzen, noch ein beklagenswertes Desiderat dar. Die Kombination eines Wörterbuchs mit einem Übungsteil klingt in diesem Zusammenhang besonders vielversprechend, weil sie zahlreiche Möglichkeiten bietet, bestehende semantische Beziehungen zwischen den Phraseologismen als Ordnungsprinzip und damit auch als didaktische Hilfestellung für das Erlernen dieser Einheiten zu nutzen.
Das vorliegende Material wurde im Rahmen eines Lingua/Sokrates-Projekts der Europäischen Union entwickelt, in dem in Anlehnung an die Methoden des französischen HNO-Arztes Tomatis "neue Wege zur Verbesserung des Hörverstehens und der Aus-sprache beim Fremdsprachenerwerb" (Kaunzner 1994: 68ff.) beschritten werden sollten.
Fremdsprachige Schülerinnen in der deutschsprachigen Regelklasse – das bedeutet für die betreffenden Kinder in vielen Fällen einen schlechteren als den "eigentlich" möglichen Schulerfolg. Nach dem großen soziolinguistischen Aufbruch in den sechziger und siebziger Jahren ist lange Zeit die sprachliche und sprachdidaktische Seite dieses Sachverhalts wenig beachtet worden; die Diskussion hat sich eher allgemeinen sozialpolitischen Fragen oder – schulbezogen – dem interkulturellen Lernen oder der Schulorganisation zugewandt
Im vorliegenden Buch wird einmal mehr Stellung zu der nunmehr amtlich sanktionierten Rechtschreibreform bezogen. Es unterscheidet sich aber wohltuend von vielen vorangegangenen mehr oder weniger fachlich fundierten, fast immer kritischen, oft aufgeregten und deshalb zuweilen überzeichneten negativen Äußerungen (bis hin zu Fernsehdiskussionen, Leserbriefen usw.) zu den Bemühungen von Experten und Kommissionen um eine Verbesserung und Vereinfachung der deutschen Rechtschreibung.
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