Inhalt der Ausgabe 01/1990
Inhalt
Ankündigung
Wachablösung. Zwei bewährte Redakteure, die den Weg unserer Zeitschrift "Deutsch als Fremdsprache" von Anfang an mitgegangen sind und ihr Gesicht in mehr als 25 Jahrgängen geprägt haben, treten in den verdienten Ruhestand: Johannes Joppich und Hans Lindner.
Aufsätze
Vf. wirft die hochaktuelle Frage nach dem Wo und dem Wie des Computereinsatzes im FU auf, wobei die Forderung nach einer höheren Qualität der Programme erhoben wird. Anstelle mit dem Lehrbuch abgestimmter Komplexlösungen sollten Einzelprogramme für das Selbststudium entwikkelt werden. Auf der Grundlage einer kritischen Analyse (international) vorliegender Computerprogramme werden Qualitätskriterien postuliert, deren wichtigstes die Adressatenspezifik ist. Als positives Beispiel wird das Grammatikprogramm TUCO II beschrieben und empfohlen.
Betrachtet wird die Herstellung semantischer Kohärenz auf Grund von Funktor-Argument-Zusammenhängen über mehrere Sätze, besonders Dialogrepliken, hinweg. Solche satzübergreifenden semantischen Beziehungen werden nachgewiesen als a) Beziehungen zwischen aktuellem Satzprädikat (Funktor) und nicht mehr als (syntaktischer) Aktant erscheinendem Argument, b) Beziehungen zwischen nicht-satzprädikativischem Funktor und Argumenten ohne Aktantenstatus und c) Beziehungen zwischen kompatiblen Sememen ohne expliziten (aber mit explizierbarem) Funktor- und Argumentenstatus.
Die Komplexität der Ziele des FU ist durch das Lehrbuch und andere Unterrichtsmaterialien wirksamer zu unterstützen. Eine nach didaktischen Funktionen stärker als bisher differenzierte Auswahl und Aufbereitungvon Texten stellt für die Molivierung der Lerner, für eine abwechslungsreiche Gestaltung des Unterrichts und damit für bessere Ergebnisse in der Könnensentwicklung einen wesentlichen Schwerpunkt der Arbeit von Lehrbuchautoren und Lehrern dar. Der Beitrag soll Anregungen für ein vielseitigeres Textangebot im FU vermitteln.
In dem Beitrag wird auf die aktuelle Frage eingegangen, welche Konsequenzen sich in einem kommunikativ orientierten FU für den Umgang mit der Kategorie "Fehler" ergeben. Neben dem herkömmlichen (sprachsystembezogenen) Fehler bedarf der "Handlungsfehler" einer größeren Aufmerksamkeit. Das Problem seiner Identifikation und Beurteilung wird sowohl aus theoretischer wie auch aus praktischer Sicht diskutiert.
Es wird die Notwendigkeit begründet, Invarianz und Varianz des studienvorbereitenden (stv.) FU durch eine dialektische Betrachtungsweise weiter aufzuklären. Die hierzu in "DaF" geführte Diskussion, insbesondere über das Wesen des stv. Fachsprachunterrichts (FSU), wird analysiert. Vf. stellt seine Positionen zur Schaffung einer eigenständigen Methodik des stv. FSU dar. Diese Methodik soll – als didaktisch-methodische Synthese von Fachunterricht und Sprachunterricht – auf eine einheitliche Sach- und Sprachstoffauswahl und ein einheitliches methodisches Instrumentarium gerichtet sein.
0. Nach eigenen langjährigen Beobachtungen (Befragungen) sind etwa 68% der von den ausländischen Studierenden zu Studienbeginn (1. bzw. 2. Studienjahr) geforderten fremdsprachlichen Leistungen rezeptiver Art, wobei rund 58% allein auf verstehendes Hören (VH) entfallen.
Es wird davon ausgegangen, daß die Kategorie "fehlender Begleitumstand" eine modale Kategorie ist. Jedoch halten wir es für notwendig hervorzuheben, daß zwischen logischer und linguistischer Modalität kein Identitätszeichen gesetzt werden kann, daß linguistische Modalität nicht nur im verbalen Bereich als Modus verstanden werden soll und auch nicht nur als die Stellungnahme des Emittenten zu seiner Aussage.
Anliegen der vorliegenden Bibliographie ist es, all denjenigen, die sich für Video als audiovisuelles Lehr- und Lernmittel interessieren, einen Überblick über aktuelle Artikel aus ausgewählten Zeitschriften und Sammelbänden zu diesem Thema zur Verfügung zu stellen. Dazu wurden Fremdsprachen- und medientheoretische Zeitschriften ausgewertet und solche, die sich vorwiegend mit der Lehr- und Lernmitteltheorie beschäftigen. Es erfolgte keine Unterscheidung zwischen Fernsehen und Video. Außerdem sind Artikel zum Einsatz von Video in der methodischen Aus- und Weiterbildung ausgenommen worden.
Berichte und Besprechungen
Die Fachgruppe Interlinguistik/Esperantologie im Kulturbund der DDR hatte zu einem interdisziplinären Seminar vom 30.10. bis 3.11.88 eingeladen. Anliegen des Veranstalters war es, Fragen der internationalen sprachlichen Kommunikation in ihrer Komplexität zu diskutieren. Eine solche Diskussion findet zunehmend Beachtung bei Sprachwissenschaftlern, Regionalwissenschaftlern, Philosophen, Informatikern und Methodikern des FU.
Am 14. und 15. Februar 1989 fand die V. Fachsprachenkonferenz statt, die vom Deutschlektorat am Kultur und Informationszentrum der DDR in Sofia in Zusammenarbeit mit der Sofioter Hochschule für Maschinenbau und Elektrotechnik "Lenin" organisiert worden war. Mit der Wahl des Themas "Neue Tendenzen in der Fachsprachenforschung und -ausbildung" wurden nicht nur Unterrichtspraktiker, sondern auch in der Forschung tätige Wissenschaftler angesprochen, so daß ein großer Interessentenkreis gewonnen werden konnte.
An diesem Symposium – organisiert vom Lehrstuhl für Fremdsprachen an der Technischen Hochschule Košice und vom Lektorat für deutsche Sprache und Literatur beim Kultur- und Informationszentrum der DDR in Prag – nahmen etwa 40 Germanisten aus der CSSR und der DDR teil. Sein Hauptziel war, die Verbindung zwischen sprachwissenschaftlicher Forschung einerseits und praktischer Anwendung in der Lehre andererseits anzustreben, wobei sich die Verbindung der beiden Themen als effektiv erwies.
Am 12. Juni 1989 gründete der Rektor der TH Zwickau das Institut zur Studienvorbereitung ausländischer Bürger am Hochschulteil Glauchau. Am Festakt nahmen der Stellvertretende Minister für Hoch- und Fachschulwesen, Prof. Dr. Bethke, und weitere Persönlichkeiten von Universitäten, Hochschulen und gesellschaftlichen Gremien teil.
Innerhalb von drei Jahren hat der VEB Bibliographisches Institut Leipzig mit drei namenkundlichen Handbüchern lang gehegte Erwartungen vieler sprachinteressierter Leser unseres Landes wie auch des Auslandes erfüllt. Schon die Namen der Autoren bzw. Herausgeber verbürgen Kompetenz. Erneut ist es dem Verlag gelungen, eine kleine Bibliothek zwar selbständiger, aber eben auch zusammengehöriger Bände herauszugeben.
Die vorliegende Publikation schließt eine seit langem bestehende Lücke im Lehr- und Lernmaterialangebot und wird von Deutschlehrern und -Iektoren gewiß sehr erwartet.
Die Kollektivmonographie wendet sich an Leser, die sich über die Weiterschreibung der von W. Schmidt begründeten Funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung (FKS) unter den Gegebenheiten des FU in der DDR informieren möchten. Erklärtes Ziel des Autorenkokollektivs ist es, "vor allem Ergebnisse aus dem Bereich handlungstheoretischer und feldtheoretischer Forschungen zum Russischen als Fremdsprache" (S. 12) vorzustellen und damit einen Beitrag zur kommunikativ-orientierten linguistischen Grundlegung des FU zu leisten.
Mit diesem Übungsbuch hat der Fremdsprachenlehrer ein Lehrmaterial in die Hand bekommen, das es ihm erleichtert, die Lernenden zum situationsgerechten Kommunizieren anzuregen, sie zur Meinungsäußerung zu motivieren.
Der Sammelband, der in der Reihe "Forum für Fachsprachenforschung'' erscheint, stellt Beiträge vor, die aus linguistischer und didaktischer Sicht ausgewählte Fragen eines fachbezogenen FU als "zentralen Anwendungsbereich der Fachsprachenlinguistik" behandeln.
Im vorliegenden Buch werden eine detaillierte Analyse und eine systematische Darstellung der Struktur der sog. Präpositionalobjekte in der deutschen Sprache in Konfrontation mit dem Polnischen vorgenommen. Die Vfn. geht in ihrer Analyse davon aus, daß man Präpositionen, die als relationale Exponenten einer Nominalphrase fungieren, "eine 'verblaßte' Bedeutung, die auf einer vermutlich räumlichen Urbedeutung gründet", zuordnen kann.
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