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Inhalt der Ausgabe 01/2002

Inhalt

Inhaltsverzeichnis

Aufsätze

Standardnorm und Abweichungen. Entwicklungstendenzen unter dem Einfluss der gesprochenen Sprache

Die Analyse von Entwicklungstendenzen ist nicht nur für den Sprachwissenschaftler von Interesse, weil sie etwas über das System und die zugrunde liegenden Regeln aussagen und – wenn man nicht bei der reinen Deskription stehen bleibt – eingeordnet und bewertet werden müssen; sondern auch für denjenigen, der mit der Vermittlung einer Sprache beschäftigt ist (Fremd- wie Muttersprache), ist die Beobachtung und darauf aufbauend die Beurteilung von Entwicklungstendenzen relevant.

Spracherwerbsforschung. Prämissen – Daten – Perspektiven

Es existiert eine Korrespondenz zwischen der Komplexität des Kommunikations- und Denkwerkzeugs Sprache und der des sozialen Systems, das sich ihrer bedient und das sich in ihr reflektiert. Diese Korrespondenz von Sprache bzw. Sprachverwendung und sozialem System unterscheidet Sprache als Forschungsgegenstand ganz grundsätzlich von allen anderen geistes- und naturwissenschaftlichen Phänomenen, deren soziale Komponente nie so spiegelbildlich umfassend abgebildet wird wie die von Sprache.

Gedächtnis, Gehirnsysteme und Wissenserwerb

Das Interesse der Fremdsprachenerwerbsforschung an Fragen, wie etwa das Gedächtnis Wissen erwirbt, bewahrt und zur Verwendung in neuen Situationen zur Verfügung stellt, sowie an Fragen, wie das Nervensystem lernt und sich erinnert, hat in den letzten Jahren wesentlich zugenommen. Ein wichtiger Ansatz ist dabei die auf Kognitionswissenschaften basierende Unterscheidung in implizites, prozedurales oder nichtdeklaratives Gedächtnis auf der einen Seite und explizites, deklaratives oder propositionales Gedächtnis auf der anderen Seite (vgl. Graf/Schacter 1985; Squire 1987; Cohen 21996; Squire/Kandel 1999). Alle diese Dichotomien stellen lediglich verschiedene Termini für dieselbe grundsätzliche Unterscheidung dar.

Motivation. Nur ein Mythos? (II)

Motive werden definiert als relativ konstante Wertedispositionen im Individuum, die Handlungen in Gang bringen, sie aufrechterhalten oder sie beenden (vgl. u. a. Boosch 1983: 22; Heckhausen 1989: 9f.). Motive sind ohne Situationen, in denen sie wirksam werden und zu Handlungen führen, nicht denkbar.

Regionale Varietäten des Deutschen im Unterricht Deutsch als Fremdsprache (II)

Das Lehrwerk „em“ weist eine ganze Reihe von kommunikativ authentischen Hörbeispielen auf. In L2 des Hauptkurses werden die nationalen Standardvarietäten der Schweiz und Österreichs vorgestellt. Bestimmte phonologische, morphologische und lexikalische Eigenschaften der Sprachvarietäten lassen sich deutlich erkennen, so z. B. der auffallende Wortakzent und das gerollte [r] der schweizerdeutschen Sprecherin.

„Landschaftlich“, „norddeutsch“ oder „berlinisch“?

Im letzten Heft von „Deutsch als Fremdsprache“ wurde über das Forschungsvorhaben „Umfrage zur Bekanntheit von Redensarten in verschiedenen Regionen Deutschlands“ kurz berichtet (Piirainen 2001). Es ging um den in der Phraseologieforschung kaum beachteten Problemkomplex der begrenzten arealen Gültigkeit zahlreicher deutscher Idiome. Während Simplizia und Wortbildungskonstruktionen als Teile der Lexik hinsichtlich der diatopischen Gliederung des deutschen Sprachraums seit langem erforscht werden, wurde das Phänomen der Arealität innerhalb der Phraseologie kaum bemerkt geschweige denn untersucht.

Diskussion von Lehrmaterialien

Phonetik. Zu einer weiteren Fernstudieneinheit

Phonetik ist wieder „in“. Nachdem DaF-Didaktiker in den letzten zehn Jahren vermehrt das Phonetik-Defizit beklagt und eine Umkehr gefordert haben (wobei den Vfn. dieses Buches besonderer Dank für ihre unermüdliche Vorarbeit gebührt), setzt sich allmählich auch in der Unterrichtspraxis das Bewusstsein durch, dass phonetische Unterweisung zwar weder leicht noch unproblematisch, aber wichtig und deshalb dringend angesagt ist.

Miszelle

Die „Didaktische Grammatik“ des Zertifikats Deutsch

Um es gleich vorwegzunehmen und auf einen Nenner zu bringen: Das Zertifikat „ist an die Sprachwirklichkeit [. . .] angenähert worden“ (sic!) – so urteilt nach dem Verlag Deutsch ein erfahrener Kollege im Goethe-Institut, und das mit Recht (Forum DaF 1999: 11). In der fast 400-seitigen Veröffentlichung „Zertifikat Deutsch – Lernziele und Testformat“ findet man unter 3.6 „Texte und Sätze – Didaktische Grammatik der deutschen Sprache“ von Robert Saxer auf insgesamt 107 Seiten (Zertifikat Deutsch 1999).

Rezensionen

Hans-Jürgen Krumm/Paul R. Portmann-Tselikas (Hg.): Theorie und Praxis. Österreichische Beiträge zu Deutsch als Fremdsprache 4/2000. Schwerpunkt: (Kindlicher) Fremdsprachenerwerb

Welche Grundlagen und Gesetzmäßigkeiten spielen im frühen Fremdsprachenerwerb eine Rolle, die möglicherweise in der einen oder anderen Form auch später noch wirksam sind? Das ist der thematische Schwerpunkt im ersten Teil dieses Heftes, der auf eine Tagung in Graz 1999 zurückgeht. Im Vorwort betonen die Hg. das Fehlen einer kohärenten Theorie zur Spracherwerbsforschung in Bezug auf die Erstsprache und stellen die Frage, ob es sie überhaupt geben könne.

Gerlind Belke: Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht. Sprachspiele, Spracherwerb und Sprachvermittlung

Das Phänomen ist hinlänglich bekannt: Für viele Kinder und Jugendliche unserer Schulen ist die Unterrichtssprache Deutsch eine Zweitsprache, die in vielen Fällen erst im fortgeschrittenen Alter erworben wird. Daraus ergeben sich vielfältige Probleme, sowohl für die Kinder als auch für die Lehrenden. Diese Kinder müssen in einer Sprache, die sie häufig nur unzureichend beherrschen, lesen und schreiben lernen und ihr schulisches Wissen und einen Abschluss erwerben, der für ihre gesamte berufliche Laufbahn entscheidend ist.

Elektra I. Tselikas: Dramapädagogik im Sprachunterricht

„Das vorliegende Buch schlägt neue Wege im Bereich der Sprachvermittlung ein. Es begreift das Sprachlernen als einen umfassenden und mehrdimensionalen Lernprozess, der im Rahmen eines bestimmten sozialen und kulturellen Milieus stattfindet.“ Diesem Anspruch wird das Buch gerecht. Es zeigt, wie ganzheitliches Lernen zu intensivieren ist: Lernen mit dem ganzen Körper und nicht nur mit dem Kopf.

Lothar Bredella u. a. (Hg.): Wie ist Fremdverstehen lehr- und lernbar? Vorträge aus dem Graduiertenkolleg „Didaktik des Fremdverstehens“

Unter dem Titel „Wie ist Fremdverstehen lehr- und lernbar?“ hat das Graduiertenkolleg „Didaktik des Fremdverstehens“ die im Wintersemester 1998/99 zu dieser Fragestellung gehaltenen Vorträge veröffentlicht. Dem vorausgegangen sind die Bände „Zugänge zum Fremden“ (Bredella/Christ 1993) und „Begegnungen mit dem Fremden“ (Bredella /Christ 1996), denen ebenfalls Vorlesungsreihen des Graduiertenkollegs zugrunde lagen. Der Titel des vorliegenden Bandes, als Frage formuliert, ist nicht rhetorisch zu verstehen, denn der Leser erhält nicht eine Antwort, sondern die zehn Beiträge zeigen ein Spektrum von unterschiedlichen methodischen Ansätzen und Unterrichtsgegenständen auf, die das Lehren und Lernen von Fremdverstehen ermöglichen sollen.

Ursula Hirschfeld / Eberhard Stock (Hg.): Phonothek interaktiv. Das Phonetikprogramm für Deutsch als Fremdsprache. CD-ROM

Trotz der Pionierleistung, die R. Rausch und H. Rothe mit der Erstellung des Ausspracheprogramms „Besser Deutsch sprechen“ (1997) erbracht haben, fehlte im Bereich Deutsch als Fremdsprache bislang ein Ausspracheprogramm, das die deutsche Standardaussprache in ihren lautlichen und prosodischen Merkmalen nicht nur umfassend beschreibt, sondern – parallel zur Vermittlung phonetisch- phonologischen Regelwissens – auch die praktische Schulung von Hör- und Sprechfertigkeiten systematisch unterstützt.

Mathilde Hennig: Tempus und Temporalität in geschriebenen und gesprochenen Texten

Zwischen Tempusformen und Tempusbedeutungen bestehen sehr komplexe Zuordnungsbeziehungen. Dazu kommen die in der vorliegenden Arbeit zentral untersuchten Unterschiede zwischen dem Tempusgebrauch in geschriebener und in gesprochener Sprache, die sich in Kreuzklassifikation sowohl zu regionalen Unterschieden als auch zu Unterschieden zwischen vorwiegend geschrieben und vorwiegend gesprochen verwendeten Textsorten befinden.

Vilmos Ágel: Valenztheorie

Das vorliegende Buch verfolgt das Ziel, „(a) nachzuzeichnen, wer und wie man auf die/eine Valenzidee gekommen ist, (b) zu skizzieren, wer und wie man bemüht war, diese Ideen zu grammatischen Teiltheorien auszubauen, und vor allem darum (c) zu zeigen, was für Beschreibungs- und Erklärungspotenzen in modernen Valenzansätzen stecken, die sich in eine künftige, dynamisch konzipierte Valenztheorie integrieren ließen“.

Christa Dürscheid: Die verbalen Kasus des Deutschen. Untersuchungen zur Syntax, Semantik und Perspektive

In dieser Arbeit geht es der Vfn. um die vom Verb in einem Syntagma regierten Kasus und den Nominativ. Die Einführung befasst sich mit Untersuchungsgegenstand, Zielsetzung und Aufbau der umfangreichen Studie, scheidet Kasuskategorien von Kasusformen und bezieht Kasuskombinationen ein. Untersuchungsgegenstand sind die Oberflächenkasus bzw. die kasusmarkierten NPs, an anderer Stelle als verbale oder Argumentkasus bezeichnet, was sicherlich nicht deckungsgleich ist.

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Schreibhinweise für Autoren / Autorenverzeichnis / Dokumentation

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2002.01
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2198-2430
Ausgabe / Jahr: 1 / 2002
Veröffentlicht: 2002-02-01
 

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