Inhalt der Ausgabe 04/1982
Inhalt
Aufsätze
Die Autorin unternimmt den Versuch, mehrere ihrer Arbeiten zum Thema Wortstellung zu integrieren. Dabei wird von einer syntaktisch bedingten Grundreihenfolge aller Stellungsglieder ausgegangen. Veränderungen derselben werden als Abwandlungen betrachtet, die durch solche kommunikativen Faktoren wie kognitive Bekanntheit, Neuheit im Text und vermutete Bewußtseinspräsenz beim Hörer bedingt sind. Es wird gezeigt, daß die vermutete Bewußtseinspräsenz bestimmter Einheiten beim Hörer das entscheidende Kriterium für die Gliederung der aktuellen Äußerung in Thema- und Rhemabereich ist, daß aber die interne Reihenfolge der Stellungsglieder innerhalb dieser beiden Bereiche syntaktischen Regeln gehorcht.
Der Beitrag geht einigen Problemen bei der herkömmlichen Subklassifizierung der Nebensätze nach: bei der Einteilung nach der „Form“ der Tatsache, daß es auf Grund heterogener Kriterien zu einem Überschneidungsgebiet zwischen Relativ-, Konjunktional- und indirekten Fragesätzen kommt (daraus wird die Schlußfolgerung gezogen, 3 verschiedene Einteilungen nach der Form des Einleitungswortes, der syntaktischen Verknüpfung nnd der semantisch-kommunikativen Funktion zu etablieren); bei der Einteilung nach der „Funktion“ der Tatsache, daß sich dahinter teils syntaktisch-funktionale, teils (z. T. verdunkelte) semantische Kriterien verbergen.
Satztyp und Satzumfang werden durch das Vorhandensein der valenzgebundenen und freien Satzglieder bestimmt. Bei der Reduktion der ersteren entstehen unvollständige Sätze, die freien Satzglieder erweitern den Satz. Reduktion und Erweiterung werden als Textkategorien betrachtet und sind gesetzmäßig mit der Verbvalenz verbunden. Von den Sätzen mit einwertigen Verben sind 75 % erweitert, von den mit zwei- und dreiwertigen Verben nur etwa 50 %. In den Gruppen III und IV wird (vor allem in Sätzen mit dreiwertigen Verben) eine 45%ige Reduktion der valenzgebundenen Satzglieder verzeichnet. Die Mehrzahl der einfachen Sätze enthält 3–5 Glieder.
Vf. geht von den Wesensmerkmalen weiterführender Nebensätze aus und zeigt, wie diese von anderen mit Pronominaladverbien eingeleiteten Nebensätzen (Gliedsätze, Gliedteilsätze) abzugrenzen sind. Innerhalb der mit Pronominaladverbien eingeleiteten weiterführenden Nebensätze werden zwei Hauptgruppen unterschieden: 1. Das Pronominaladverb ist durch die Rektion des Valenzträgers im weiterführenden Satz bedingt. 2. Die Wahl des Pronominaladverbs ergibt sich nicht aus der Rektion, sondern aus der semantischen und/oder kommunikativ-pragmatischen Spezialisierung. Innerhalb dieser beiden Gruppen werden unterschiedliche semantische Beziehungstypen gruppiert und belegt.
Der Beitrag behandelt die Frage nach dem syntaktischen Status des d-Pronominaladverbs als Korrelat und diskutiert die im Zusammenhang damit stehenden Probleme. Es wird die Ansicht vertreten, daß das vorausweisende (korrelative) d-Pronominaladverb Stellenwert, aber kein Satzgliedwert hat. Es wird versucht, diese Hypothese durch theoretische Interpretationen und linguistische Proben nachzuweisen. Die Arbeit enthält auch eine allgemein gefaßte Charakteristik des Begriffs „Korrelat“. Es wird die Meinung geäußert, daß das d-Pronominaladverb als Korrelat ein explizites Element der funktionalen Satzperspektive ist.
Ein erster Vergleich internationaler und eigener Erfahrungen läßt in Umrissen folgende fremdsprachenspezifische Leistungsdispositionen erkennen, deren Charakteristika sicherlich auf Grund der Komplexität jedes Lernprozesses auch beim Erwerb anderer Kenntnisse und Fertigkeiten bzw. Fähigkeiten von gewisser Relevanz sind, für Sprach- und speziell Fremdsprachenerwerb jedoch von besonderer, manchmal vielleicht grundlegender: [...]
Vf. unternimmt den Versuch, LK als dialektisches Zusammenspiel ihrer Teile zu einem Ganzen darzustellen. Er geht von der Annahme aus, daß nicht der Blick auf die LK schlechthin weiterführt, sondern ein verstärktes Interesse für ihre spezifischen Komponenten, die in ihrer relativen Eigenständigkeit und Eigengesetzlichkeit zu sehen sind. Besonderer Wert ist auf die Systembeziehungen der einzelnen Bestandteile der LK gelegt. Ihre Zuordnung zur spontanen LK, zur angewandten LK und zur Landeswissenschaft ist von inhaltlich-methodologischer Relevanz und möchte als Beitrag zur Herausbildung einer Theorie der LK verstanden werden.
Traditionen, Sitten und Bräuche sind für die lk. Forschung und Lehre im Hinblick auf den integrativen Charakter des Faches und ein DDR-Bild, das in seiner gegenwärtigen Erscheinung auch historisch Gewordenes zum Ausdruck bringt, von Interesse. Die Begriffe Tradition, Sitte und Brauch werden erläutert und gegeneinander abgegrenzt, ihr Platz in einer „Landeskunde DDR“ wird im Komplex der Lebensweise gesehen. Besondere Aufmerksamkeit wird nationalen und kulturellen Besonderheiten, die in die Traditionen der Arbeiterklasse eingegangen sind, geschenkt. Bezüge zum Lehrfach LK werden am Beispiel des Alltags- und Festtagsverhaltens in der DDR hergestellt.
Berichte und Besprechungen
Vom 20. bis 27. September 1981 veranstaltete die Sektion Deutsch als Fremdsprache beim Sprachkomitee der DDR in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Deutschlehrerverband (IDV) in Weimar ihr zweites Internationales Lehrbuchautorensymposium, an dem über 50 Autoren von Deutschlehrbüchern aus 22 Ländern teilnahmen.
1979 veröffentlichte der Moskauer Hochschulverlag das Landeskundeheft „Die Volkswirtschaft der DDR“. Es ist eine Koedition mit dem Leipziger Verlag „Enzyklopädie“, bei dem dieser Titel 1980 in der vierteiligen Reihe der Arbeitshefte zur Landeskunde DDR für Ausländer erschien.
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