Inhalt der Ausgabe 03/1988
Inhalt
Aufsätze
Wo gelehrt wird, wo Kenntnisse angeeignet, wo Fertigkeiten und Fähigkeiten entwickelt werden sollen, sind Übungen und Aufgaben unerläßlich. Letztere sollen vor allem selbständiges, bewußtes, schöpferisches Handeln auslösen und damit vorgegebene Ziele erreichbar machen.
Die durch die Lebensbedingungen im nuklear-kosmischen Zeitalter hervorgerufenen kommunikativen Bedürfnisse der Menschen, vor allem jene auf Friedensförderung und -erhalt gerichteten sprachlichen Äußerungen, führen auch im Deutschen dazu, daß das Bezeichnungsfeld zur Krieg-Frieden-Problematik ständig bereichert und ausgebaut wird. Im Interesse der besseren Verständigung der Menschen setzt sich im politischen Sprachgebrauch in der DDR immer mehr eine "Kultur des Dialogs" durch, und die von Johannes R. Becher geforderte "Sprache des Friedens" schließt ein, sich in Beherrschtheit und Zurückhaltung im Gebrauch von Worten zu üben, "im Streit mit Worten maßvoll" zu sein.
"Vom Sprachunterricht zum Kulturunterricht" lautete der programmatische Titel der Dokumentation einer Fachtagung zu Fragen der Landeskunde 1979 in Königstein/Taunus.
Zu den ständigen Aufgaben des FU gehört die Befähigung der Lernenden, sich Wissen und Können in der Fremdsprache in zunehmendem Maße auch selbständig anzueignen. Auf diesem Gebiet gibt es noch eine Reihe von Unsicherheiten, weil viele Probleme bisher erst ungenügend gelöst sind bzw. das Lösungsniveau noch nicht befriedigen kann.
Sprechhandlungen sind die Realisierungsformen der Sprechtätigkeit. Sie werden durch Kommunikationssituationen, Sprecherrollen und Absichten der Sprecher, nämlich, auf Kommunikationspartner einzuwirken, sie zu informieren bzw. zu etwas zu veranlassen, bestimmt.
Auf viele Fremdsprachenlehrer wirkt die uneinheitliche Verwendung des Begriffes "Grammatik" verwirrend; sie erschwert ihnen eine Orientierung in der modernen Linguistik und damit auch eine Nutzung linguistischer Ergebnisse für den FU.
Der Sprachbenutzer verwendet ständig WBK (= Wortbildungskonstruktionen) für die Herstellung eines Textes und rezipiert WBK mit großer Selbstverständlichkeit bei der Aufnahme eines Textes.
Tätigkeitsverben mit ver- sind mehrwertig. Ein großer Teil von ihnen ist zweiwertig.
In der Diskussion zu Fragen des Lernens und des Erwerbs einer Fremdsprache (FS), die mit dem Aufsatz von Esser/Nowak eröffnet wurde, konzentriert sich die Aufmerksamkeit vor allem auf Probleme des FS-Lernens aus der Sicht der kognitiven Psychologie.
Berichte und Besprechungen
Am 9. Dezember 1987 versammelten sich im Kinosaal der "Leipzig-Information" weit über 100 Germanisten von Universitäten und Hochschulen sowie von verschiedenen Akademien der DDR, ferner Lehrer, Verlagsmitarbeiter und andere mit der Erforschung, Pflege und Verbreitung der deutschen Sprache und Literatur Befaßte.
Am 22./23. Oktober 1987 fand in Leipzig eine DDR-offene Konferenz mit sowjetischer Beteiligung zum Thema "Die Landeskunde im Lichte der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution" statt.
Das vorliegende Buch (1986 als Habilitationsschrift in Heidelberg angenommen) macht die Partikeln erstmals zum Gegenstand einer umfassenden metalexikographischen Untersuchung, indem es die Ergebnisse der metalexikographischen Forschung (wie sie vor allem mit H. E. Wiegand verbunden sind) auf die Partikeln überträgt, die bisher in linguistischen Theorieentwürfen eine geringe Rolle spielten, die jedoch in den letzten Jahrzehnten sprunghaft in das Blickfeld linguistischer Untersuchungen getreten sind.
Vf. geht davon aus, daß es notwendig ist, grammatische Erscheinungen aus funktional-kommunikativer Sicht zu betrachten. Wenn man die dialogische Rede beschreibt, haben wir es mit der dialogischen Einheit, der kommunikativen Einheit dieser Art Rede, zu tun. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen daher die Konstruktionsregeln der dialogischen Einheit als Mikrotext.
Interview
Die Redaktion sprach mit Prof. Dr. Jochen Schröder über seine Erfahrungen auf diesem Gebiet unserer internationalen germanistischen Tätigkeit.
Annotierte Literatur
"Mit der Entwicklung der kommunikativen Linguistik geht die Notwendigkeit der Entwicklung einer kommunikativ-funktionalen Theorie des Wortes einher, die die systemstrukturelle Lehre vom Wort als wichtigster Einheit des Sprachsystems erweitern und vertiefen soll."
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